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Bericht zur Eröffnung des
United Buddy Bears Kreises

in Buenos Aires vom 3. März - 7. März 2009

Als es hieß, die United Buddy Bears besuchen Buenos Aires, stand für mich fest: Da kann ich nicht mit, das ist zu teuer.

Am 19. und 20. Januar 2009 wurden die UBBs von Hamburg Süd abgeholt und nach Hamburg zum Verschiffen gebracht. Der deutsche Zoll hatte sich im Depot schon mal alles angesehen, die Papiere kontrolliert und für gut befunden.
Am 6. Februar hatte mich Dr. Herlitz zu sich ins Büro gebeten. Dort erfuhr ich, dass ich mit durfte. Da war die Freude bei mir riesig, denn ich konnte für sechs Tage hinreisen.
Zu Hause googlete ich gleich los um mir den Platz „Plaza San Martin“ anzusehen. Der Platz war groß und ein Reiterdenkmal mit der Bronzefigur von General Josè Francisco de San Martin Matorras war zu sehen. Jedenfalls sah der Platz, eine Grünanlage direkt am U-Bahnhof Retiro gelegen, sehr viel versprechend aus. Dann las und druckte ich mir bei Wikipedia die für mich wichtigsten Seiten aus, wie den U-Bahn-Plan, die Sehenswürdigkeiten und einen kleinen Stadtplan. Dieses mal besorgte ich mir keinen Reiseführer, da ich im Internet genügend zu lesen hatte, sondern nur einen Stadtplan von Buenos Aires. Die empfohlenen Sehenswürdigkeiten markierte ich mir auf diesen und dazu auf den U-Bahn-Plan die entsprechenden Stationen.
Am 19. Februar holte ich mir die Flugtickets bei Frau Stahl aus dem Büro von Buddy Bär Berlin ab. So wusste ich nun, dass ich mit der Lufthansa am 3. März vom Flughafen Tegel um sieben Uhr fünfzehn abfliegen würde, um 8.25 Uhr in Frankfurt/Main ankommen und 10.15 Uhr nach Buenos Aires weiter fliegen, um dort um 21.00 Uhr zu landen. Wie ich erfuhr, fliegt Frau Herlitz mit der gleichen Maschine. Die beiden Herren Dr. Herlitz und M. Stefanescu flogen am 2. März hin.
Dr. Herlitz hatte an die Fluggesellschaft noch einen Antrag auf Genehmigung für Übergewicht wegen der Gastgeschenke und Kataloge eingereicht, der auch genehmigt wurde. So bekam ich meinen Teil zum Mitnehmen am 25. Februar, als ich im Depot ein Fotoshooting mit dem Botschafter von Montenegro hatte. Wegen der Bären musste ich mich für einen großen Koffer entscheiden. Ich lieh mir von meinem Freund Gerd einen Koffergurt, damit ich den Koffer erstens gleich erkennen und zweitens für den Rückflug fest gurten konnte. Für meine Fotoausrüstung nahm ich einen Rucksack und für mein Notebook und den etwas größeren bemalten Buddy Bären einen Stoffbeutel.
Um fünf Uhr dreißig fuhr mich Gerd zum Flughafen. Frau Herlitz erschien auch gleich nach mir. Wir gaben unser Gepäck auf und flogen pünktlich los, um in Frankfurt gut zu landen. Wir hatten jetzt fast zwei Stunden Zeit, um uns die Geschäfte anzusehen einen Kaffee zu trinken. Nach dem Einchecken entdeckte ich zu meiner Freude, dass ich einen Sitzplatz bekommen hatte, der meinen Wünschen entsprach: In der ersten Reihe, die für Mütter mit Kinder reserviert werden. Das Tolle an dieser Reihe ist: man kann die Beine hoch an die Wand anlehnen, was bei einem dreizehn Stunden langen Flug sehr angenehm ist. Ich hatte zur Vorsorge zwar eine Asperin-Tablette genommen, wegen Blutverdünnung , aber so war es doch viel besser.
Nachdem der Abflug gut gelungen war, gab es auch gleich was zu trinken. Gegen dreizehn Uhr bekamen wir Mittagessen, wahlweise Gulasch oder Fisch mit Spinat. Ich aß das Zweite und ließ mir danach noch einen Kaffee geben. Dann erlosch das Licht und wir durften schlafen. Irgendwann gab es Kaffee oder Tee und dann auch bald warmes Abendbrot. Fr. Herlitz, die woanders saß, besuchte mich zwischendurch und wir stellten uns in die Bordküche, um dort ein Getränk zu uns zu nehmen. So vertraten wir uns die Beine; auch auf den Weg zur Toilette konnte man ein wenig laufen oder am Fenster stehen. Der Flug ging über Frankreich und den Atlantischen Ozean. Irgendwie verging die Zeit und wir landeten fast pünktlich. Die beiden Herren hatten gestern weniger Glück. Der Pilot musste wegen Unwetter in Montevideo landen und sie wurden in der Nacht nach Buenos Aires geflogen und waren gegen drei Uhr morgens dort, statt abends um einundzwanzig Uhr wie wir. Was bei der Landung zu sehen war begeisterte mich sehr. Die ganze Stadt war ein Lichtmeer, als hätten alle Bürger für uns zum Empfang die Lichter eingeschaltet.
Nachdem wir unser Gepäck hatten, ich hatte auch noch Geld umgetauscht, wurden wir von den beiden Herren und Amando, der uns in Buenos Aires immer wieder fahren musste, in Empfang genommen. Auf der Fahrt zur Unterkunft fiel mein Stoffbeutel mit dem Gastgeschenk und meinem Notebook von der Bank runter. Zum Glück war alles heil geblieben. Da es dunkel war, konnte ich nicht sehr viel von der Stadt erkennen. Es sah aus wie eben in einer Großstadt. Unsere Unterkunft war ein Gasthaus, in dem auch die Gäste der Botschafter untergebracht werden. Der Ort heißt Recolata ist ist zum Vergleich wie in Berlin der Bezirk Zehlendorf. Gut angekommen tranken wir noch einen Absacker auf der Terrasse, die in der ersten Etage liegt, wo sich auch mein Zimmer und das vom Ehepaar Herlitz befand. Ich packte noch meine Sachen aus, duschte kurz und fiel todmüde ins Bett.
Da ich mit den Herren gleich früh mitfahren wollte, sie wollten zu acht Uhr am Platz sein, stand ich um halb sieben auf. Frühstück gab es in der Unterkunft nicht, aber man konnte entweder gleich nebenan was zu sich nehmen oder wie ich am Platz. Was mich sehr ärgerte war, dass mein Handy keinen Empfang hatte, obwohl ich in Berlin noch bei E-Plus nachgefragt hatte. So kaufte ich mir dort eins mit Karte und war dann wenigstens erreichbar oder konnte alle anrufen. Nur nach auswärts war kein Gespräch möglich, weil ich die Karte nur für Buenos Aires hatte. Dr. Herlitz lieh mir sein Handy, so konnte ich Gerd mitteilen, dass ich gut angekommen bin. Die anderen Tage ging ich ins Internet-Cafe und erledigte dort meine Gespräche.
Als wir am Platz ankamen, war das Auto mit den Mitarbeitern von DB-Schenker schon dort. Wir begrüßten uns alle und ich bekam sogar noch ein T-Shirt ab, das extra für die United Buddy Bears Veranstaltung gedruckt wurde. Nun fuhr auch das erste Container-Auto von Hamburg Süd vor und los ging die Arbeit. Das Entladen und Aufstellen verlief so reibungslos, als hätten alle das schon in den anderen Ländern getan. Da wir in der Nähe den Hauptbahnhof und eine U-Bahn-Station hatten, überquerten eine Menge Menschen den Platz und viele blieben stehen, um staunend zu sehen, was hier passiert. Die ersten Bären wurden ungläubig angestarrt und Dr. Herlitz hatte viel zu tun, den Leuten zu erklären, was hier geschieht. Er machte es sehr gerne und man sah auch bei den den Leuten das fröhliche Begreifen und die Freude auf die nächsten Wochen. Nach vielen Mails schreiben zwischen Angie, im 9. Monat schwanger, und Elizabeth lernten uns wir jetzt persönlich kennen. Sie waren immer die Ansprechpersonen für Michael Stafanescu.
Nachdem ich die ersten Fotos gemacht hatte, suchte ich mir ganz in der Nähe ein Café. Mein Morgenkaffee fehlte mir doch sehr. Ich bestellte mir in Englisch, obwohl es hier kaum gesprochen wird, zwei Croissant und einen großen Kaffee. Da es sehr nah am Platz gelegen war, verteilte ich hier meine ersten Flyers und erzählte ein wenig von den Bären und was sie für eine Bedeutung haben. Der Ober, der mich bediente, bekam von mir einen Schlüsselanhänger mit dem argentinischen Fußball-Bären (noch von der WM 2006), was ihn sehr freute.
Ich hatte meine ersten Fotos vom Aufstellen gemacht und plante zur U-Bahn zu gehen und zur Station „Congreso“ zu fahren. Dort steht die Statue „Der Denker“ vom Künstler Auguste Rodin, den ich unbedingt fotografieren wollte. Im Bahnhof geht man zu einem Schalter, auf dem die Linien stehen, mit der man fahren will. Man bezahlt für eine Fahrt 1,10 Pesos. Ich zeigte der Dame im Schalter meinen U-Bahnplan mit den markierten Stationen und bekam meinen Fahrschein, der aber zeitlich begrenzt ist. So fuhr ich mit der Linie C bis Avenida de Mayo und stieg dort um in die Linie A. Es ist alles gut zu finden und was mir sehr gefiel war, dass die Bahnhöfe zum großen Teil mit Wandbilder versehen sind. Beim Warten auf den Zug machte mich ein älterer Herr auf meinen Rucksack aufmerksam. Der war geöffnet und man hatte mir meinen Kartenleser entwendet. Ich dankte ihm und trug den Rucksack nun besonders vorsichtig. Den Kartenleser hatte ich noch im Internet-Cafe getestet, wegen der Eröffnungsfeier, um meine Fotos von dort aus nach Berlin zu schicken. Zum Glück hatte ich mein Kamera-Kabel mit und damit ging es auch.
Das Umsteigen ging reibungslos, schließlich komme ich aus einer Großstadt. Gut angekommen ging ich die Straße nach meinen Plan die Avenida Riavadavia bis zum Congeso de la Nación, einem großen, wunderschönen Bau. Auf der Straße sah ich viel Armut. Ganze Familien wohnten in Pappkartons an den Wänden der Häuser oder lagen auf den aufgestellten Bänken. So war der Prunk einerseits und die Armen ringsherum. Der Platz mit dem Denker kam gleich nach einem Art Sieger-Denkmal von enormer Größe und wunderschön gearbeiteten Figuren drauf. Dann musste ich eine Straße überqueren, auf der ein lustig anzusehender Reisebus stand, total mit bunten Figuren bemalt. Dann der Denker, den ich von allen Seiten fotografierte, denn ich fand ihn gut gelungen.
Für den ersten Tag hatte ich alles was ich sehen wollte und fuhr zum Platz San Martin zurück. Dort hatte die Firma Schenker für ihre Mitarbeiter Essen kommen lassen und für uns gleich mit. Das kam wie gerufen, denn ich hatte unterwegs Hunger bekommen. Es gab irgend etwas im Teig gebackenes wie Gehacktes oder mit Käse gefüllt und warm. Das schmeckte sehr gut und zu trinken gab es Wasser. Ich fühlte mich sehr wohl und machte bis zum Abend noch Fotos. Danach wurden wir von Amando zur Unterkunft gefahren.
In der Unterkunft wollte ich mein Notebook anschließen, ich hatte ja den entsprechenden Stecker mit, doch der Schukostecker passte nicht. Zwei in der Seite befindlichen Stifte behinderten ihn. Michael gab mir den Tipp, diese mit einem Messer rauszuschneiden. Es klappte und ich konnte meine Fotos von der Kamera auf das Notebook speichern. Ich sah mir die Bilder an und sortierte diese gleich in entsprechende Ordner wie für Schenker oder Hamburg Süd. Die Fotos für Schenker brannte ich gleich auf eine CD, die ich am nächsten Tag Christian Albrecht, dem Organisator von Schenker, schenkte, was ihn sehr freute. Einige suchte ich noch für Berlin raus, die ich Kathleen hinüber schickte. Das war sehr praktisch, weil wir im Hause den Computer und das Internet benutzen durften. So schickte ich auch zwei private Grüße.
Am nächsten Tag regnete es fast ununterbrochen und ich konnte meine Pläne, die Stadt anzusehen, erstmal vergessen. Von einer Dame im Haus bekam ich einen deformierten Regenschirm geliehen und meine Regenjacke hatte ich auch noch. Mit einem Taxi fuhr ich zum Plaza San Martin und ging frühstücken. Danach telefonierte ich im Internet-Cafe mit Gerd in Berlin. Mit dem jungen Mann hinter dem Tresen verabredete ich mich für morgen zur Eröffnung, um dann Bilder nach Berlin zu schicken. Ich bestellte einen Platz am Computer so ab 20.00 Uhr, denn ich wollte die Fotos sichten und entsprechend zu Kathleen ins Büro schicken. Dann ging ich zum Platz und setzte mich zu Amando, Angie und Elizabeth ins Auto, einem kleinen Bus. DB-Schenker hatte wieder Essen besorgen lassen, was uns allen gut tat. Auch Michael Stefanescu, der den Aufbau organisierte, kam dazu. Zwischen den einzelnen Regengüssen wurde es manchmal weniger und dann ging ich raus und machte meine Fotos. Dr. Herlitz war auch anwesend und sah sehr eigenwillig aus. Er hatte einen Hut auf, der hinten den Hals abdeckte, eigentlich um der Sonne keine Gelegenheit zu geben, den Hals beim Golf spielen zu verbrennen. Damit ich wenigsten etwas von der Umgebung sehen konnte, ging ich zur Florida-Straße, eine Einkaufsmeile wie in Berlin der Kurfürstendamm. Edle Geschäfte reihten sich mit den schönsten Auslagen. Auf dem Gehsteig Blumenkioske und Tee- und Kaffee-Verkäufer. Die haben einen Wagen, den man hin und her fahren kann. Auf dem sind Warmhaltekannen aufgestellt und man kann sich für wenig Geld einen Becher mit dem Getränk kaufen. Dann kam ich an eine Kreuzung, an der ich von den Bauten die hier standen einfach begeistert war. Wobei sich eines dieser Häuser als Edel-Einkaufsparadies entpuppte. Im Gebäude war ich noch mehr in Begeisterung geraten denn hier waren die Wände und Decken mit wunderschönen Wandgemälden versehen, was ich alles fotografierte. So verging die Zeit, bis ich zum Platz zurück ging. Als die Mitarbeiter von DB-Schenker mit dem Aufbau fertig waren, bekam jeder von ihnen einen argentinischen Fußballspieler Buddy Bären. Das kam gut an, denn sie hatten ja die Großen alle zu ihren Plätzen getragen und nun auch noch einen Buddy Bär Fußballer bekommen, das fanden sie klasse. Ich machte mit ihnen Gruppenaufnahmen. Wie ich hörte, hatte sich der Kulturminister Hernán Lombardi angekündigt. Er erschien so gegen 18.00 Uhr, um den neu gestalteten United Buddy Bear für Argentinien zu begutachten. Hemdsärmlig kam er in Begleitung zweier Damen, eine von denen hielt einen Regenschirm über ihn. Als er merkte, dass ich und noch einer von der Presse Fotos machen wollten, zog er sich erst mal korrekter an und lächelte uns dann zu. Anschließend gingen alle wichtigen Leute mit ihm Kaffee trinken und wir warteten, bis sie wieder kamen und wir von Amando zur Unterkunft gefahren wurden. Im Auto hatte ich eine Zeitung mitnehmen können, die ich zum Trocknen meiner nassen Schuhe benötigte. Da ich mir vorher in Berlin die Wettervorhersage für Buenos Aires angesehen hatte und wusste, dass mich Regen erwarteten würde, hatte ich nur Lederschuhe mitgenommen. Nachdem ich meine Fotos gesichtet und sortiert hatte, ging ich schlafen.
Nun der Eröffnungstag, achtzehn Uhr das Event. Morgens frühstückte ich im Café neben unserer Unterkunft, was sehr lecker war. Man konnte sogar sehr angenehm im Freien sitzen. Für drei kleine Croissants, einer Marmelade und einer kleinen Kanne Kaffee zahlt man umgerechnet so 4,00 Euro. Mit einem Taxi fuhr ich zum Platz, wo auch Michael schon da war. Ich wollte mir heute noch einiges ansehen und so verabredete ich mich mit ihm zu sechzehn Uhr in der Unterkunft. Dann wollten wir zusammen zur Eröffnung fahren. Von der U-Bahnstation General San Martin, auch hier wieder schöne Wandbilder, fuhr ich bis Plaza de Mayo. Ich hatte vor, mir das Regierungsviertel anzusehen, weil dort tolle Gebäude stehen, das hatte ich bei Google Earth gesehen. Ich stand auf der Av. 9 de Julio und sah in der Ferne den berühmten Obelisken, das Wahrzeichen der Stadt. Er steht auf dem Plaza de la Repùblica mitten auf der Kreuzung und ist daher sehr weit sichtbar. Also änderte ich meinen Plan und ging diese Straße entlang. Es ist eine sehr breite Straße mit einem auch sehr breiten, grün bepflanzte Mittelstreifen, auf dem sich Bänke befanden. Die Bänke waren überwiegend von Stadtstreichern oder sehr armen Leuten belegt. Sie schliefen dort und hatten ihre Habseligkeiten neben sich zu stehen. Eine ältere Frau wusch an einem Brunnen ihre Wäsche, immer mit dem Gesicht nach unten. Es gibt viel Armut in Argentinien. Bekannt ist auch, dass Bewohner ganzer Dörfer von außerhalb in die Stadt kommen, um all den Müll, der am Tage anfiel, zu sortieren und zu sammeln. Von diesen Erlös leben die Menschen. Andere versuchen am Tage Zettel zu verteilen oder Blumen an Autofahrer zu verkaufen.
Zwischendurch machten mich immer wieder, und das jeden Tag, Einheimische aufmerksam, meine Kamera nicht so offen zu tragen. Ich versuchte sie schon immer im Arm ein wenig zu verstecken, aber wenn man fotografieren will, ist das nicht so einfach. Am Obelisken ging ich noch in die Straße Lavell, um dort die schönen Gebäude zu fotografieren. Nun hatte ich genug, denn ich wollte bei der Eröffnung ja nicht erschöpft sein. So fuhr ich mit der U-Bahn zum Platz zurück. Dort traf ich auf Frau Herlitz, mit ihr ging ich Kaffee trinken und eine Kleinigkeit essen. Dann fuhren wir mit einem Taxi zu unserer Unterkunft Centrale Centrum Cultura.
Frisch geduscht und neu angezogen fuhren Michael und ich zum Platz, wo schon ein reges Treiben herrschte. Wir hatten die Gastgeschenke mit, bemalte Mini Buddy Bären. Fahnen wurden auf ihren Ständern befestigt, die Stühle aufgestellt, das Orchester traf ein und probte schon ein wenig. Der Journalist von gestern erschien und begrüßte mich wie eine Bekannte, was ich nett fand. Ein anderer kam und stellte sich mir vor, auch sehr sympatisch. Wir tauschten unsere Visitenkarten mit dem Versprechen aus, uns die Fotos, auf denen man zu sehen ist, per Mail zu schicken, was wir auch machten. Das gesamte Organisations-Team von DB Schenker erschien und ich machte mit ihnen auf der Bühne ein Gesamtfoto. Sie bekommen, wenn wir zurück nach Berlin geflogen sind, eine CD geschickt mit den schönsten Fotos mit ihnen. Die Künstler, die den neuen argentinischen UBB gestaltet hatten waren zu sehen. A. Taverna, der ältere Künstlers brachte sogar Fotos vom Werdegang der Gestaltung mit und versprach mir welche zu schicken. Jede Menge neugierige Leute standen überall und wollten unbedingt immer wieder wissen, was hier vor sich geht. Das Ehepaar Herlitz brachte die letzten Geschenk-Buddy-Bears mit und wir positionierten sie auf der Bühne vor einem großen United Buddy Bear Schild. Jetzt trafen auch die geladenen Gäste ein, wie Roland Schäfer, stellvertretender Botschafter von Deutschland, Hernàn Lombardi, der Kulturminister, Mauricio Macri, der Bürgermeister und noch einige mehr. Da noch genügend Stühle frei waren, durften es sich auch die nicht geladenen Gäste gemütlich machen. Für den feierlichen Rahmen sorgte das „Banda Sinfònica de la Ciudad de Buenos Aires“. Dann wurden Reden gehalten und die Bären mit einem Dankeschön verteilt. Die Enthüllung des neue United Buddy Bear für Argentinien wurde vom Bürgermeister und Kulturminister übernommen. Da die Masse an Menschen, also nicht nur die Presse, Fotos machen wollten, hatte ich ganz schön Probleme, mich zu behaupten. Wir waren leider so nahe am UBB, dass wir kaum richtig fotografieren konnten. Zum Glück war Herr Lombardi sehr gefällig. So konnte ich ihn dazu bewegen, sich die anderen UBBs anzusehen. Ich machte mit ihm an einigen UBBs und dem alten argentinischen Buddy Bear meine Bilder. Am neuen Bär machten wir noch mit den Künstlern des Bären unsere Fotos, wobei der eine Journalist mich dann mit ihnen auch fotografierte, wie auch später noch einmal mit einem Tango-Tänzer. Drei Tango-Tanzpaare zeigten auf dem Platz ihr Können. Mir gefiel es sehr. Ich konnte sogar Angie und Elizabeth mit einem Tango-Tänzer zusammen fotografieren. Nach der Show machte ich vom Publikum und den Bären noch viele Fotos. Da ich Bilder nach Berlin schicken musste, ging ich erst einmal ins Internet-Café und erlebte eine große Enttäuschung. Ich bekam vom dem jetzt anwesenden Betreiber keine Genehmigung, Fotos zu verschicken. Ich konnte es kaum fassen. Hier in Buenos Aires hatte ich das Gefühl, dass vieles nicht stimmt. So durfte ich in keinem der Häuser, die um den Platz standen, Fotos von oben machen, überall gab es Aufsichtspersonen, die ihre Macht zeigten. In keinem der anderen Länder ist mir das passiert.
Also ging ich zurück zum Platz und setzte mich zu den anderen, die jetzt darauf warteten, dass wir zum Essen fahren können. Das Ehepaar Herlitz hatte uns eingeladen und irgendwo am Wasser gegen einundzwanzig Uhr dreißig konnten wir draußen sitzen und in sehr angenehmer Gesellschaft den Abend ausklingen lassen.
Ich glaube so gegen vierundzwanzig Uhr waren wir in unserer Unterkunft. Dr. Herlitz und Michael nahmen bis ein Uhr dreißig auf der Terrasse einen Nachttrunk. So lange hatte ich noch die Fotos gesichtet und für Berlin aussortiert. Den Wecker stellte ich mir zu halb sechs, um Kathleen die Fotos zu schicken. Danach schlief ich noch einmal bis halb neun.
Nach einem guten Frühstück, wieder neben unserer Anlage, traf ich noch das Ehepaar Herlitz. Sie erklärte mir den Fußweg nach San Martin. Ich lief durch Straßen, in denen sich wunderschöne Geschäften befanden und auch tolle Bauten waren. Sehr viele Bäume spendeten Schatten und ich machte schöne Aufnahmen. Am Plaza San Martin nahm ich die U-Bahn-Linie A und fuhr nach Avenida de Mayo, denn heute wollte ich mir das Regierungsviertel ansehen.
Zuerst lief ich zum Haus Casa Rosada, dem offizielle Sitz des Präsidenten. Obwohl es nur zu formellen Anlässen verwendet wird. Der rosa farbige Anstrich stammt aus dem Jahr 1873 und wurde mehrfach geändert. Eine der Erklärung für die Farbe weist darauf hin, dass Rosa im 19. Jahrhundert eine verbreitete Farbe für Häuseranstriche war, die durch die Mischung von Kalk mit Ochsenblut entstand.
Die Plaza de Mayo („Platz des Mais / der Mairevolution“) stellt das Herz der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires dar. Dieser Ort ist das ehemalige Gründungsgebiet der Stadt und dient wie fast alle spanischen und südamerikanischen Plazas repräsentativen Zwecken. Rund um die rechteckig angelegte Plaza befinden sich die Kathedralen, die Banco de la Nación, das Rathaus (Cabildo) sowie einige Regierungsgebäude. Der Platz selbst ist durch eine Parkanlage geprägt, dem Reiterstandbild mit Manuel Belgrano.
Während der Militärdiktatur unter Jorge Videla und seinen Nachfolgern in den 70ern und 80ern des 20. Jahrhunderts wurde die Plaza de Mayo international bekannt durch die Madres (Mütter), die dort gegen das „Verschwinden“ ihrer Söhne protestierten.
Nach vier Stunden laufen merkte ich leichte Erschöpfung. Mit dem was ich gesehen hatte war ich sehr zufrieden. Jede Menge Fotos habe ich auch gemacht und ging langsam die Roque Saenz Pena Straße bis zur U-Bahn und fuhr zum Plaza San Martin. Im Café, man konnte wunderbar draußen sitzen, gönnte ich mir Kaffee und Kuchen. Es reizte mich, dann doch noch einmal die Florida-Straße entlang zu gehen. Das war auch gar nicht so verkehrt, denn ich musste ja noch die CD mit Tango-Musik für meine Freundin Brigitte in Berlin kaufen. Für mich entdeckte ich Tango-Schuhe in Mini-Format für Herren oder Damen. Ich nahm ein paar rote Damen und ein paar schwarz-weiße Herrenschuhe für die Glasvitrine bei mir zu Hause mit. Dort habe ich ein Fach nur für die Kleinigkeiten von den Buddy-Bears-Reisen eingerichtet. Die Musik-CD fand ich auch, nachdem ich dem Verkäufer erklärt hatte, dass ich nur instrumental ohne Gesang haben wollte. Nun hatte ich alles und ging in aller Ruhe zu den Bären. Ich hatte das Fisheye mit und machte verrückte Aufnahmen von den Bärenkreis. Als ich das Objektiv gerade ausgewechselt hatte, kam eine Lehrerin mit ihren in weiß gekleideten Schülerinnen und Schülern. Das war wieder mal eine Gelegenheit, viele Kinder fotografieren zu können. Ich sprach die Lehrerin an und erzählte ihr von meinen Wunsch und dass ich die Fotos veröffentlichen möchte. Zum Glück verstand sie Englisch und war damit einverstanden. Ich machte ihnen vor, wie ich es mir denke, wie zum Beispiel die Arme hoch wie die Bären. Die Kinder hatten sehr viel Spaß und wollen sich die Fotos auf meiner Webseite ansehen.
Das Ehepaar Herlitz und Michael traf ich sitzend am UNICEF-Stand, an dem man T-Shirts, Poster, Bleistifte und andere Buddy Bear Artikel verkauft wurden. Ich erstand einen schwarzen Bleistift mit einem grau aufgemalten Buddy Bär. Zum Abschied lud uns Dr. Herlitz noch einmal zum Essen ein. In der Unterkunft nahmen wir alle Abschied, denn Michael und ich wollten morgen gemeinsam den Tag verbringen. Ich bedankte mich beim Ehepaar Herlitz für alles, was sie wieder für mich und die Anderen getan haben. Sie gestatteten Michael und mir, den nächsten Tag unser Gepäck in ihre Räume stellen zu dürfen, da wir unsere bis zehn Uhr verlassen mussten. Das freute uns riesig, so konnten wir uns noch mal frisch machen und umziehen. So weit es ging packte ich schon mal alles was nicht mehr benötigt wurde in den Koffer und ging schlafen.
Am Samstag ging ich mit Michael frühstücken und anschließend fuhren wir mit einem Taxi nach La Boca. Wir hatten bis zum späten Nachmittag Zeit, da unser Flug erst um 22.50 Uhr ging.
La Boca ist ein Stadtteil im Osten von Buenos Aires und das bekannteste der 48 Viertel der Stadt. Es liegt an der Einmündung des Riachuelo-Flusses in den Río de la Plata und hat daher auch seinen Namen (Boca = spanisch für "Mündung"). Heute ist La Boca populär bei den Touristen, auch wegen seiner originellen Häuser. Sie wurden aus Blech von abgewrackten Schiffen gebaut und mit Schiffslack bunt bemalt. Viele Künstler preisen ihre Werke auf den Gehsteigen der Straße El Caminito (Die kleine Straße) an. Das bunte Treiben, die vielen Tango-Tänzer und Künstler beeindruckten und erfreuten mich sehr. Ich fühlte mich einfach wohl und genoss es in vollen Zügen. Natürlich machte ich hier besonders viele Fotos, auch von Künstlern, die ich aber voher um Genehmigung gebeten hatte. Bei einem Getränk pausierten wir eine Weile und schauten denen zu, die Musik machten oder tanzten. Später fuhren wir nach San Telmo.
San Telmo liegt auf der Verbindungslinie zwischen dem ehemaligen Hafen in La Boca und dem historischen Stadtzentrum, dem Bereich des heutigen Microcentro, und entstand durch die Niederlassung zahlreicher Händler an dieser wichtigen Route. San Telmo ist architektonisch stark geprägt durch Altbauten aus dem 19. Jahrhundert. Nach einer Zeit wirtschaftlichen Niederganges hat sich San Telmo seit Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts zunehmend zu einem touristisch geprägten Stadtteil entwickelt, in dem sich u.a. zahlreiche Restaurants mit täglichen Tango-Shows speziell für touristisches Publikum befinden. Auf der zentral im Stadtteil gelegenen Plaza Dorrego findet jeden Sonntag ein großer Antiquitätenmarkt statt, der überwiegend von ausländischen Touristen besucht wird. Wir schauten uns das Haus Mercado San Telmo an, welches als Markthalle dient. In einen der vielen Restaurants machten wir eine Mittagspause. Auch hier tanzten wieder Tango-Tänzer. Nach wunderschönen, mit Sonnenschein erlebten Stunden (ich konnte Michael gar nicht oft genug sagen wie schön der Tag für mich war), bewölkte es sich zunehmend. Es dauerte nicht lange und es regnete heftig. Wir mussten sehen, das wir ein Taxi bekamen, was viele andere auch wollten, um bei strömenden Regen ein letztes Mal zu unserer Unterkunft zu fahren. Dort konnten wir uns frisch machen und umziehen. Amando holte uns ab und brachte uns zum Flughafen, wo wir pünktlich abflogen. Nach einem warmen Essen wurde das Licht gelöscht, damit wir schlafen konnten, was ich auch tat. Dadurch war der lange Flug überhaupt nicht zu merken. Auch in Stuttgart verlief alles in der Zeit und wir kamen am Sonntag um 17.35 Uhr in Berlin-Tegel an. Beate, die Frau von Michael, winkte uns durch die Glastür des Gepäckraumes zu. Meinen Freund Gerd hatte ich über Handy verständigt und auch er holte mich ab.

Diese Reise empfand ich als wunderschön und ich würde mich freuen wenn es wieder heißt: „Frau Rieck, Sie dürfen mit.“

Fotos

 


© Website + Fotos: Doris Rieck